"Augenblicke" von Siegfried Lauterwasser im Skimuseum Hinterzarten
Hinterzarten. Eine terminliche Zeitüberschneidung verhinderte zwar das angekündigte Gespräch von Reinhard End, Museumsleiter Haus Löwenberg (Gengenbach) mit Alexander Lauterwasser. Dies tat aber der gleichermaßen kurzweiligen, wie interessanten Eröffnung der Fotoausstellung „Augen-Blicke, Schwarzwald-Leben-Erinnerungen“ des Fotografen Siegfried Lauterwasser (1913-2000) keinen Abbruch.
Bei der Vernissage erinnerte Olympiasieger Georg Thoma in seinem „Wohnzimmer“ an seine eigenen Erfahrungen mit der Fotografie. Und diese reichen bis in das Jahr 1960 zurück – bei seinem historischen Erfolg im Jahr 1960 in Squaw Valley musste der Olympiasieger in der Nordischen Kombination nach dem Wettkampf nochmals für die Fotografen „Schaulaufen“. Fotos direkt vom Rennen wurden damals keine gemacht. Entstanden sind dann beeindruckende Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die heute noch in den Archiven der Redaktionen immer wieder heraus gekramt und veröffentlicht werden.
Bei der Vernissage im Schwarzwälder Skimuseum in Hinterzarten – der ersten seiner Art nach einjähriger Pause vor Ort erinnerte End an Siegfried Lauterwasser, „an einen Fotografen, der ein ganz verrückter und markanter Typ war“. Für den Museumsleiter ist es „eine große Befriedigung, dass die Fotos dahin kommen, wo sie auch einmal entstanden sind“.
Bei seinen Foto-Sessionen produzierte der Lauterwasser, der auch als Bühnenfotograf der Bayreuther Festspiele sowie für den Musiker Herbert von Karajan aktiv war, Landschaftsaufnahmen von Blumenwiesen, wie auch schneebedeckter Landschaften, bevorzugt in der Region Feldberg, Hinterzarten, Titisee und Schluchsee. „Er machte Aufnahmen für Prospekte der Reiseveranstalter wie auch die Kalenderindustrie und Fotobände in schwarz-weiß“. „Die schönsten Bilder sind um den Feldberg entstanden“, weiß auch Georg Thoma die Motiv-Vielfalt zu schätzen – und erinnerte sich dabei zurück an eigene Hirtenbubenzeit, „ein Unikat mit dem „Hüslebure-Hermann“, entstanden am Häuslebauernhof am Fuße des Feldbergs.
Die Anfänge der Schwarzwald-Fotografie des Überlinger Fotografen, der auch ein begnadeter Segler war, reichen aber zurück nach Forbach/Ortenau. Von hieraus ging es über die Schwarzwaldhochstraße und über das Kinzigtal in den Hochschwarzwald, bis hinunter nach Waldshut an den Hochrhein. „Mehr als einhundert Originalfotos sind im Schwarzwälder Skimuseum ausgestellt“, machte End zurecht Werbung für die größtenteils beeindruckenden zeitgeschichtlichen von Siegfried Lauterwasser festgehaltenen „Augen-Blicke“.
Die Fotografien von Siegfried Lauterwasser sind bis zum 6. Januar 2015 im Schwarzwälder Skimuseum zu sehen.Geöffnet ist die Ausstellung jeweils Dienstag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 17 Uhr. Samstag, Sonntag sowie feiertags können die Aufnahmen zwischen 12 und 17 Uhr im Schwarzwälder Skimuseum besichtigt werden. Aktuelle Informationen auch auf www.schwarzwaelder-skimuseum.de (mh)