DFB-Ehrenpreis "Lebenswerk" an Volker Finke verliehen

28.03.2019

Frankfurt. Ehre, wem Ehre gebührt. Volker Finke ist Donnerstagabend Träger des Ehrenpreises “Lebenswerk” des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im Rahmen des Festakts in Köln anlässlich der Abschlussveranstaltung des 65. Fußball-Lehrer-Lehrgangs erhielt der 71-Jährige heute den Ehrenpreis aus den Händen von DFB-Präsident Reinhard Grindel. Volker Finkes Vorgänger sind Dettmar Cramer, Udo Lattek, Gero Bisanz, Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, Bernd Schröder und Erich Rutemöller.
 

Volker Finke sagte: “Für mich ist diese Auszeichnung eine große Ehre. Sie macht mich stolz und glücklich. Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die mir auf meinem Weg geholfen haben und ohne die meine Karriere nicht möglich gewesen wäre. Ich weiß, wie viel ich Achim Stocker zu verdanken habe. Ansonsten will ich keine einzelnen Personen aufzählen. Ganz grundsätzlich bin ich dankbar, dass es in meinem Umfeld Menschen gab und gibt, die mit der Fußball-Blase nichts zu tun haben. Gerade deren Perspektive war für mich wertvoll und hat mir geholfen, gute Lösungen zu finden für die speziellen Herausforderungen, die das Milieu Fußball mit sich bringt.”
 

DFB-Präsident Reinhard Grindel erklärte: “16 Jahre an der Spitze einer Mannschaft – bis heute ist die Bestmarke unerreicht, die Volker Finke damit in Freiburg gesetzt hat. Sehr wesentlich durch Finkes Arbeit hat sich SC zu einem Klub entwickelt, der sich in der Bundesliga etabliert hat und immer wieder zu den positiven Überraschungen gehört. Unter Finke wurden in Freiburg insbesondere im Bereich der Nachwuchsförderung viele Innovationen eingeführt, von denen später der gesamte deutsche Fußball profitiert hat. Mit Blick auf seine Karriere imponiert mir die Neugier, die ihn immer wieder angetrieben hat. Bei seinen Stationen in Japan und als Nationaltrainer Kameruns war er ein herausragender Botschafter des deutschen Fußballs. Die Erfahrungen, die er dabei gesammelt hat, gibt er heute bei seinen Vorträgen im Rahmen des Fußball-Lehrer-Lehrgangs an neue Generationen weiter. Dieses Zusammenspiel ist für mich vorbildlich. Vielen Dank, Volker Finke!”
 

Oliver Bierhoff, DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie, sagte: “Für mich gehört Volker Finke zu den großen Querdenkern des deutschen Fußballs. Schon mit Havelse und später in Freiburg hat er einen Fußball spielen lassen, der in Deutschland seiner Zeit voraus war. So hat sich Freiburg immer wieder mit bescheidenen Mitteln gegen große Mannschaften behauptet, die Breisgau-Brasilianer sind bis heute ein Synonym für attraktiven und erfolgreichen Fußball. In seiner Vita stehen keine Titel, aber große Erfolge. Für mich gehört dazu auch, dass er nach seiner Zeit in Deutschland Erfahrungen im Ausland gesammelt hat. Volker Finke hat auf hohem Niveau in Europa gearbeitet, in Asien und als Nationaltrainer in Afrika. Nicht viele Trainer haben eine so umfassende Sicht auf den Fußball gewonnen wie er. Meinen herzlichen Glückwunsch!”
 

Volker Finke begann seine Laufbahn als Trainer 1974 beim TSV Stelingen, wo er bis 1986 arbeitete. Von 1986 bis 1990 war er Trainer beim TSV Havelse, mit dem ihm 1990 der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. 1991 kam Finke nach Freiburg. Seine 16 Jahre beim SC gehören zu den großen Erfolgsgeschichten des deutschen Fußballs. Unter Finke gelangen drei Aufstiege in die Bundesliga, zweimal qualifizierte sich Freiburg für den UEFA-Pokal. Nach seinen 16 Jahren in Freiburg sammelte er wertvolle Erfahrungen im Ausland. In den Jahren 2009 und 2010 in Japan als Trainer der Urawa Red Diamonds, ab Mai 2013 als Nationaltrainer Kameruns. Finke führte Kamerun zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, 2015 gelang die Qualifikation für den Afrika Cup. (dfb/joh)

 

Bild zur Meldung: Volker Finke als Trainer im Einsatz beim Jubiläumsspiel "25 Jahre SC Freiburg in der Bundesliga" gegen den FC Bayern München - Foto: Joachim Hahne / johapress