Premiere für das Frauen-Skispringen auf der Hochfirstschanze von Neustadt

28.01.2021

Titisee-Neustadt. Zweimal Weltcup-Skispringen in einem Winter im Hochschwarzwald. Das gab es noch nie. Denn nach der Weltelite der Männer direkt nach Dreikönig gastieren nun am letzten Januar-Wochenende die Frauen erstmals in Titisee-Neustadt. „Die Schanze ist präpariert, wir sind bereit“, verrät Joachim Häfker und freut sich riesig auf die Premiere der Skisprung-Ladies im Schmiedsbachtal. 61 Skispringerinnen aus 15 Nationen haben sich bis Mittwoch für die Qualifikation zu den beiden Einzelspringen auf Deutschlands größter Naturschanze in die Startlisten einschreiben lassen - aber jeweils nur die besten 40 qualifizieren für den nachfolgenden Wettkampf.

 

Frau Holle meinte es gut in den letzten Tagen mit dem Ausrichter. Und so konnte auch rund ein Meter Neuschnee Joachim Häfker und das Schanzenteam um Matthias „Matze“ Schlegel nicht aus der Ruhe bringen. Entspannt blickt der Generalsekretär auch der Wetterprognose mit Starkregen entspannt entgegen, „ich lasse alles auf mich zukommen“.

 

Für das Organisationskomitee ändert sich nichts gegenüber den Weltcupskispringen der Männer, gleiches gilt für die in diesem Jahr strengen Auflagen seitens des Internationalen Skiverbandes (FIS) mit der restriktiven Umsetzung des Hygienekonzeptes wegen der Corona-Pandemie. Corona-Tests für alle Beteiligten, vor und während des Wettkampfs sind schon vor dem ersten Sprung eine Herausforderung.

 

250 Helfer sollen wiederum für einen reibungslosen Ablauf an der Schanze sorgen. Nur 25 Medienvertreter sind jeweils an den Wettkampftagen zugelassen. „Hinzu kommen etwa 60 Betreuer der einzelnen Nationen und des Internationalen Skiverbandes“, ergänzt Diana Waldvogel. Die Zeit zum Durchatmen nach dem ersten Weltcup zur zweiten Veranstaltung war kurz. Fast 96 Einsatzstunden mit nur wenig Schlaf haben nicht nur die seit dem Re-Start der Internationalen Skispringen im Jahr 2000 tätige Assistentin des OK´s stark gefordert.

 

Am 23. Februar beginnt in Oberstdorf die 53. Nordische Ski-Weltmeisterschaft. Fast auf den Tag genau zwei Jahre zuvor hatten die deutschen Skispringerinnen Wintersport-Geschichte geschrieben. Juliane Seyfarth, Ramona Straub, Carina Vogt und Katharina Althaus haben den ersten Team-Wettkampf im Frauen-Skispringen gewonnen und sind auch bei der Premiere auf der Hochfirstschanze dabei. Ausgerechnet Lokal-Matadorin Ramona Straub wird auf ihrer Heimschanze fehlen. Nach ihrem Kreuzbandriss springt die Team-Weltmeisterin vom SC Langenordnach inzwischen wieder, „aber so eine Großschanze kommt einfach noch zu früh“. Sportlich haben aber auch die Team-Kolleginnen noch Luft nach oben.

 

Denn das sportliche Niveau bestimmen derzeit die Weitenjägerinnen aus Slowenien und Norwegen, auch wenn die Weltcup-Gesamtwertung von der jungen Österreicherin Marita Kramer und der widererstarkten Japanerin Sara Takanashi angeführt wird. Immerhin: Katharina Althaus steht auf Rang neun der Gesamtwertung in Schlagdistanz zur Spitze und ließ in Ljubno/Slowenien mit Rang sechs aufhorchen. „Ich bin gespannt auf die Weiten und freue mich einfach auf einen spannenden Wettkampf“, sagt Joachim Häfker. Verdient hätten es die Neustädter Organisatoren allemal. (joh)

 

Der Zeitplan:
NEU: Samstag, 12:15 Uhr Qualifikation
Samstag, 13.45 Uhr erster Wertungsdurchgang, anschließend Finale
Sonntag, 13.45 Uhr erster Wertungsdurchgang, anschließend Finalrunde
(Der Wettkampf wird in einer Zusammenfassung in der ARD-Sportschau übertragen – (joh)

 

Bild zur Meldung: Die deutschen Skispringerinnen bejubeln den historischen WM-Titel - Foto: Joachim Hahne / johapress