Bürgermeisterwahl Feldberg: Bürgermeister-Stellvertreter Frank Link wirft seinen Hut in den Ring

18.01.2019

Feldberg. Die Trachtenkapelle Altglashütten stand an diesem verregneten zweiten Januarsonntag in der Feldberghalle schon in der Warteschleife. Das „Ständchen“ für den neuen Bürgermeister mussten die Musiker und Musikerinnen noch um zwei Wochen verschieben.  Denn fast erwartungsgemäß fand sich im ersten Wahlkampf kein neues Gemeindeoberhaupt für den verstorbenen Bürgermeister Stefan Wirbser.

Neben dem klaren Sieger des ersten Wahlgangs, Johannes Albrecht (428 Stimmen/48,75 Prozent) hatten auch der Zweitplatzierte Mark Leimgruber (271/30,87) und die auf Rang drei liegende Tanja Steinebrunner (165/18,79) noch am Wahlabend ihre erneute Kandidatur für den zweiten Wahlgang am Sonntag, 27. Januar 2019 bestätigt.

Binnen der dreitägigen erneuten Bewerbungsfrist, die am Mittwochabend um 18 Uhr endete, hat das Kandidatenkarussell jedoch kräftig Schwung aufgenommen. Denn mit Frank Link hat nun ein Einheimischer den Hut in den Ring geworfen. Der 57-jährige Kommunalpolitiker, derzeit als Bürgermeister-Stellvertreter in Amt und Würden, will künftig die Geschicke der Tourismusgemeinde mit der 1.493 Metern höchsten Erhebung des Landes lenken. „Ich möchte mich für die Bürger Feldbergs einsetzen und ihre Stimmen nicht ignorieren“, erklärte der Justizbeamte.

Auf der anderen Seite haben die ehrenamtliche Bürgermeisterin von Fröhnd im Wiesental, Tanja Steinebrunner, sowie der Bankbetriebswirt Mark Leimgruber ihren Verzicht auf eine weitere Kandidatur erklärt. Ebenfalls zog Andreas Heidinger seine Bewerbung um den Bürgermeisterposten auf dem Höchsten zurück. Zwar hielt Steinebrunner ein positives Fazit des Wahlkampfs in Feldberg, „nach dem Ausgang der ersten Wahl sieht sie jedoch keine realistische Chance die Bürgermeisterwahl noch gewinnen zu können“.

„Fast 31 Prozent sind respektabel, ich werde dabei bleiben und in den nächsten zwei Wochen alles dafür tun, um beim zweiten Wahlgang noch besser zu sein“, sagte Leimgruber noch am Sonntag. Nach einem Gespräch mit Frank Link machte er jedoch einen Rückzieher, stellte „die eigenen Befindlichkeiten und Ambitionen hinten an, um die aus persönlicher Sicht beste Entscheidung für die Gemeinde Feldberg zu treffen“. Der 33-jährige Schopfheimer hatte die weitgehend gleichen Ansichten vertreten wie der nun neue Bewerber und drückt daher Frank Link die Daumen für den Wahlkampf.

Frank Link steht auf der CDU-Bürgerliste und gehört dem Gemeinderat von Feldberg seit dem Jahr 2009 an. Am Montag legte er nun den Vorsitz des Feldberger Wahlausschuss nieder und machte damit den Weg frei für die eigene Kandidatur. Der verheiratete Familienvater dreier erwachsener Töchter gilt als profunder Kenner der 1.976 Einwohner zählenden Gemeinde am Fuße des Höchsten. Mit dem Gemeinderat hat der Bürgermeister-Stellvertreter nach dem Tod Wirbsers in den vergangenen Monaten bereits mehrere Projekte erfolgreich angestoßen. Nicht zuletzt auch die schwache Wahlbeteiligung von nur 57,86 Prozent hatte Link bewogen nun selbst als Bürgermeister zu kandidieren.

Es bleibt also spannend für die 1.521 Wahlberechtigten mit Blick auf den zweiten Wahlgang. Kann sich der Fast-Sieger Johannes Albrecht durchsetzen? Oder kommt es so wie im Juni in Lenzkirch. In Haslachgemeinde war der Kämmerer von Titisee-Neustadt erst im zweiten Wahlgang auf das Kandidaten-Karussell aufgesprungen und feierte mit 73,3 Prozent der Stimmen einen souveränen Überraschungs-Coup.

 

Bild zur Meldung: Feldbergs Bürgermeister-Stellvertreter Frank Link kandidiert nun selbst als Bürgermeister für die Gemeinde am Höchsten - Bild: Joachim Hahne / johapress