Kamil Stoch in Hinterzarten in Favoritenrolle - Karl Geiger hofft auf Podestplatz

25.07.2018

Von Joachim Hahne

 

Hinterzarten/Skispringen. Nach dem Auftaktspringen des FIS Sommer Grand Prix in Wisla/Polen gastiert der Weltcup-Zirkus der Skispringer am letzten Juli-Wochenende im Hochschwarzwald. Für die Herren ist das Einzelspringen von der Adlerschanze bereits der zweite Wettkampf  - die Frauen steigen in Hinterzarten in das Wettkampfgeschehen der Sommerserie ein. Dem OK und Skiclub Hinterzarten als Ausrichter lagen bis zur Wochenmitte die Nennungen von 59 Springern aus 15 Nationen vor, bei den Ladies haben sich 48 Springerinnen aus zwölf Nationen in die Startlisten einschreiben lassen. „Das komplette Team freut sich, den Grand Prix in Hinterzarten gemeinsam mit den Herren zu bestreiten“, verrät Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer.
 

Die Skisprungfans aus dem In- und Ausland dürfen sich also auf ein im wahrsten Sinne des Wortes „heißes Grand Prix-Wochenende“ im Mekka des Sommerskispringens freuen. Einige der Weltklasseathleten werden diesmal im Schwarzwald fehlen. Während der Slowene Peter Prevc wegen einer erneuten Knie-Operation passen muss, befindet sich der Olympiasieger und bekennende Bayern-Fan Andreas Wellinger (SC Ruhpolding) mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister im Trainingslager auf USA-Reise.

Dafür treten die vom in Titisee-Neustadt lebenden Trainer Stefan Horngacher trainierten Auftaktsieger aus Polen mit voller Kapelle in Hinterzarten an. Mit Olympiasieger Kamil Stoch stellte Polen auf der „Adam-Malysz-Schanze“ nicht  nur den Tagessieger im Einzel, sondern auch den überragenden „Vierer“ im Team-Wettkampf.

Der Deutsche Skiverband (DSV) wird die Qualifikation mit sieben Springern angehen. Nimmt man die ersten Wettkampfeindrücke von Wisla als Maßstab, dann ruhen die Hoffnungen auf Karl Geiger. Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf) fehlt wegen Prüfungen bei der Bundespolizei. Dafür rückt Lokalmatador Andreas Wank (SC Hinterzarten)wieder ins Team für den Schwarzwald Grand Prix. Die Schwarzwälder Hoffnungen darüber hinaus auf dem Wahl-Breitnauer Stephan Leyhe (SC Willingen) und dem frisch gebackenen Deutschen Meister David Siegel. Dem 22-jährigen Weitenjäger vom SC Baiersbronn, inzwischen in Titisee-Neustadt lebend, darf nach überstandener langer Verletzungspause auf seiner Hausschanze durchaus eine Überraschung zugetraut werden. „Mit der Anlage in Hinterzarten sind wir vertraut. Über die Sommerwettkämpfe sollen die Athleten die Form zu finden“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster mit Blick auf den Heim Grand Prix.

 

Gespannt sein darf man in Hinterzarten auch auf den Auftritt von Team Österreich. Das ÖSV-Team wird nach dem Rücktritt von Cheftrainer Heinz Kuttin nun vom ehemaligen erfolgreichen Skispringer Andreas Felder trainiert. Andreas Kofler, inzwischen Papa geworden, ist nach seiner verletzungsbedingten Pause im Olympiawinter wieder auf der Schanze zurück.

 

Katharina Althaus und Carina Vogt führen DSV-Frauen an

Und wer sind die Favoriten  bei den Frauen? In Abwesenheit der norwegischen Olympiasiegerin Maren Lundby darf sich aus DSV-Sicht vor allem die Silbermedaillengewinnerin von Pyeongchang, Katharina Althaus Hoffnungen auf einen Podestplatz machen. Neben der Deutschen Meisterin vom SC Oberstdorf darf sich auch die bei den nationalen Titelkämpfen gleichfalls siegreiche Juliane Seyfarth (TSV Ruhla) einige Chancen ausrechnen. Wenn es um einen Spitzenrang geht, ist zweifelsohne auch die Bronzemedaillengewinnerin bei den Winterspielen in Südkorea und mehrfache Weltcup-Gesamtsiegerin, Sara Takanashi eine ernstzunehmende Anwärterin. Gleiches gilt für Carina Vogt (SC Degenfeld). Die Olympiasiegerin von Sotschi will, nachdem es bei der DM nicht auf das Podest reichte, an gleicher Stelle in die Erfolgsspur zurück. Die Hoffnungen der Schwarzwälder Skisprungfans trägt Ramona Straub. Die Olympia-Achte vom SC Langenordnach überzeugte bei der DM trotz Trainingsrückstand als Fünfte. „Der Wettkampf in Hinterzarten ist eine sehr gute Standortbestimmung und werden uns im internationalen Vergleich zeigen, wo wir mit Blick auf den WM-Winter stehen“, sagte Andreas Bauer weiter.

 

Bild zur Meldung: Olympiasieger Andreas Wank steigt in Hintezarten in den FIS Sommer Grand Prix ein - Foto: Joachim Hahne / johapress